
Jetzt unterzeichnen
Petition an den Bundesrat
für tierschutzspezifische Brandschutzmassnahmen
Die Unterzeichner dieser Petition fordern den Bund auf, Regelungen zum Schutz der Tiere einzuführen,
damit die Qual hunderter Tiere bei Stallbränden endlich ein Ende hat.
Möglicherweise schon in der Wintersession wird das Thema auch im Parlament behandelt. Ob der Nationalrat dem Bund den Auftrag geben wird, tierspezifische Brandschutzvorschriften für Ställe zu prüfen, ist unsicher. Auch deshalb braucht es jetzt Ihre Unterstützung.
Mit Ihrer Unterschrift unterstützen Sie die Forderung nach mehr Brandschutz in Tierställen. Die Petition wird vom Schweizer Tierschutz STS dem Bundesrat übergeben werden.
Deshalb lanciert der Schweizer Tierschutz STS
diese Petition
Bei lebendigem Leib verbrennen oder ersticken zu müssen, gehört zu den grausamsten Arten zu sterben. Dies gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere. Aus Sicht des Schweizer Tierschutz STS bestehen bei den baulichen Anforderungen an Stallbauten und Stallbetriebe seit Jahren grosse regulatorische und rechtliche Lücken. Dieser Zustand ist unhaltbar. Bund und Kantone schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu.
Deshalb kommt es immer wieder zu Stallbränden
Leider stehen bei der Planung von Ställen wirtschaftliche Aspekte im Vordergrund. Man versucht zusätzliche Kosten zu vermeiden und hofft, von einem Brand verschont zu bleiben. Und wenn es brennt, sind auch die Tierhalter Opfer.
Brandursachen sind oft technische Mängel wie unsachgemässe Elektroinstallationen. Alarmanlagen und Fluchtwege sind bei der Planung von Ställen oft nicht vorgesehen. Hinzu kommt, dass die Evakuierung von Tieren aus grossen Ställen erschwert ist. Selbst Grossbetriebe mit Massentierhaltung müssen nicht über adäquate Brandschutzvorkehrungen verfügen. Die Massentierhaltungsinitiative wurde bekanntlich abgelehnt.
Weshalb die Brandschutzvorschriften bezüglich Tierschutz mangelhaft sind
Die Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) überarbeitet derzeit die schweizerischen Brandschutzvorschriften, die 2026 in Kraft treten sollen.
Es ist skandalös, dass in den neuen Vorschriften der Schutz nur für Menschen und Gebäude gilt, nicht aber für Tiere. Die VKF ist der Ansicht, dass tierschutzspezifische Brandschutzvorschriften nicht in die Kompetenz der Kantone, sondern in die des Bundes fallen.
Doch der Bundesrat sieht keine Bundeskompetenz für den Erlass tierschutzspezifischer Brandschutzvorschriften. FDP-Nationalrätin Anna Giacometti reichte Ende Februar 2024 ein Postulat ein, in dem sie den Bundesrat beauftragte zu prüfen, «ob tierspezifische Brandschutzvorschriften und regelmässige Kontrollen für Tieranlagen gesetzlich zu verankern sind». Der Bundesrat lehnte dieses Postulat, das möglicherweise in der Wintersession 2024 behandelt wird, jedoch ab und verwies auf die Zuständigkeit der Kantone.
Für den STS ist klar, dass die Kompetenz zur Sicherstellung des Tierschutzes auch im Brandfall beim Bund liegt. Rechtsprofessor Peter V. Kunz, Mitglied des STS-Zentralvorstands, spricht von einem «politischen Trauerspiel». Bund und Kantone würden sich den Schwarzen Peter zuschieben, «auf dem Buckel und zulasten unschuldiger Tiere».
Das fordert und empfiehlt der STS konkret
- Eine Erweiterung der Tierschutzverordnung um spezifische Brandschutzmassnahmen.
- Konkrete Brandschutzmassnahmen bei der Planung von landwirtschaftlichen Betrieben, der Ausstattung, behördlichen Kontrollen und dem Einsatz von Warngeräten wie Rauchmeldern
Experten und Tierschutzorganisationen wie der STS oder die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) empfehlen zudem folgende Massnahmen zur Brandprävention in landwirtschaftlichen Betrieben:
- Regelmässige Temperaturkontrollen von Heu- und Emdlagern mit Messsonden.
- Regelmässige Wartung und Kontrolle elektrischer Anlagen, da diese als Hauptursache für Brände gelten.
- Installation von mindestens zwei Notausgängen in Ställen mit einer Grundfläche von mehr als 200 m².
- Verwendung von LED-Lampen statt Glühlampen zur Vermeidung von Überhitzung.
Quellen
Brände auf Schweizer Bauernhöfen, bei denen Tiere ums Leben kamen
Gossau (SG), Mai 2024:
Bei einem Grossbrand in einem Schweinezuchtbetrieb verendeten 810 von 1500 Schweinen. Zwei Ställe waren betroffen, einer brannte komplett aus.
Bottens (VD), Dezember 2023:
Einer der grössten Waadtländer Bauernbetriebe brannte nieder. Über 500 Rinder und Kälber kamen in den Flammen um. Einige Tiere mussten aufgrund von Rauchvergiftungen und schweren Brandverletzungen eingeschläfert werden.
Richenthal (LU), 2023:
Bei einem Brand in einem Schweinestall starben 400 Ferkel.
Trasadingen (SH), September 2023:
Ein Stall auf einem Bauernhof brannte komplett nieder. Zwei Milchkühe kamen in den Flammen um. 49 Milchkühe und 72 Mastkälber konnten gerettet werden.
Oberbalm (BE), 2023:
Ein Bauernhaus brannte vollständig nieder. Es kamen dabei Tiere ums Leben, die genaue Anzahl wurde nicht genannt.