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«Ich bin ein pragmatischer Tierschützer»

Er ist seit 2005 Wirtschaftsrechtsprofessor an der Uni Bern – und er hält Vorlesungen zum Tierrecht: Jetzt will der 60-jährige Peter V. Kunz als neuer Präsident des Schweizer Tierschutz STS auch ganz real etwas zum Wohl der Tiere beitragen. Lesen Sie, wie er den Verband erneuern will. Wo’s beim Tierschutz hapert. Und wo er Kraft tankt.


Interview: Max Fischer

Peter V. Kunz ist neuer Präsident
des Schweizer Tierschutz STS

Herr Kunz, seit 30 Jahren waren immer Hundefreunde an der Spitze des Schweizer Tierschutzes. Was wird mit Ihnen als Katzenfan anders?
Ich kann mir vorstellen, dass Hundehalter sich gewohnt sind, dass es relativ wenig Widerspruch gibt. Weil sie Hunde erziehen können. Katzen hingegen machen, was sie wollen, sie sind sperrig und unangepasst.

Und das passt Ihnen?
Absolut. Ich bin jetzt ein Jahr im Vorstand. Da sage ich klipp und klar meine Meinung. Aber ich erwarte und hoffe auf Widerspruch. Ohne Widerspruch gibt es keine guten Diskussionen und keine guten Ergebnisse.

Wie viele Katzen haben Sie?
Zu unserer Familie gehören vier Katzen. Micki und ihre Schwester Daisy und Beni. Vor einem Jahr ist die ältere Lady Joa zu uns gestossen, sie wäre euthanasiert worden, wenn sie kein neues Plätzchen gefunden hätte. Sie kommt vom Zürcher Tierschutz.  

Ausgerechnet!
Der leistet ausgezeichnete Arbeit und ist leider nicht bei uns dabei. Aber ich werde gelegentlich das Gespräch mit den Zürchern suchen, wir müssen alle am gleichen Strick ziehen. Nur gemeinsam sind wir stark.  

Sind Ihre Katzen Freigänger?
Nein, Wohnungskatzen.

Darf man das als oberster Tierschützer?
Ich bin ein pragmatischer Tierschützer. Für mich ist entscheidend, wie gut es einem Tier geht, wie wohl es ihm ist, auch in einer Wohnung. Seit ich ein kleiner Bub war, bin ich ein Zoo-Fan. Ich bin nicht der Meinung, dass Tiere generell darunter leiden, wenn sie im Zoo sind. Ich bin auch überzeugt, dass Tiere geschlachtet werden dürfen, wenn sie tierschutzkonform gehalten werden. Lieber ein gutes Leben bis zum Tod, als gar nie geboren worden zu sein. 

Füttern Sie Ihre Katzen, putzen Sie das Katzenkistchen?
Das macht meine Frau, ich bin eher für das psychische Wohlergehen mit Streicheleinheiten zuständig (lacht). 

Ihre Frau hätte noch gern einen Hund?
Ja, da liegen wir ein wenig im Clinch. Sie möchte einen Hund in Katzengrösse à la Chihuahua oder Papillon – für mich fängt ein Hund hingegen erst ab Kniehöhe an (lacht). Ich könnte mir gut einen Labrador oder Golden Retriever vorstellen.

Weshalb haben Sie sich zum Präsidenten des Schweizer Tierschutzes wählen lassen? 
Ich bin vor einem Jahr vom Berner Tierschutz in den Zentralvorstand nominiert worden. Als ich dann gewählt wurde, war ich baff, dass das Präsidium schon wieder wechselt, zum vierten Mal in den letzten vier Jahren. Ich sah zum ersten Mal, welche ernsthaften Probleme der Verband noch immer hatte.

Da überrascht es doch, dass Sie sich das als renommierter Wirtschaftsrechtsprofessor antun?
Momentan braucht der Schweizer Tierschutz keinen klassischen Tierschützer an der Spitze, sondern einen Fachmann in Sachen Corporate Governance, Finanzen und Recht. Jemand, der beispielsweise auch über strafrechtliche Themen Bescheid weiss. 

Und wie wollen Sie den Verband aus dem Schlamassel bringen?
Wir sind als Team schon auf gutem Weg. Mein grosser Vorteil ist sicher, dass ich mit der Vergangenheit überhaupt nichts zu tun habe. Das hilft, in breiten Kreisen wieder Vertrauen zu schaffen. Auch vier von fünf Geschäftsleitungsmitgliedern sind neu. Es läuft zudem ein Strafverfahren, da vertrete ich den Schweizer Tierschutz. Kurz: Ich kann ohne Interessenkonflikt aufräumen, mit der Vergangenheit abschliessen.

Und in der Gegenwart?
Ich habe mich das letzte halbe Jahr für neue Statuten eingesetzt. Diese und das neue Geschäftsreglement tragen in zentralen Teilen auch meine Handschrift.

Was charakterisiert diese?
Das ist eher die Handschrift eines Wirtschaftsjuristen als eines Tierschützers. Neu gibt es für den Vorstand eine Amtszeitbeschränkung von 12, für den Präsidenten von 8 Jahren. In der Vergangenheit gab es Leute, die waren 20 und mehr Jahre dabei. Das ist zu lang. Es braucht immer wieder frischen Wind. Explizit ausgeschlossen sind in den neuen Statuten auch Interessenkonflikte.

Ein Beispiel bitte?
Die Geschäftsleitung und die 80 Angestellten haben einen Arbeitsvertrag. Im Vorstand arbeiten wir ehrenamtlich. Ich habe letztes Jahr für den Schweizer Tierschutz ein juristisches Gutachten erstellt, aber gratis. Es kann nicht sein, dass Vorstandsmitglieder in einem zusätzlichen Vertragsverhältnis stehen mit dem Schweizer Tierschutz und finanzielle Interessen haben.

Wie beispielsweise Lolita Morena.
Es kamen in der Vergangenheit mehrere Fälle vor. Probleme gab es auch in Zusammenhang mit der Immobilienbewirtschaftung, wo jetzt auch das Strafverfahren läuft. Aus Gründen der Integrität und von Corporate Governance sind solche Nebenverträge von Vorstandsmitgliedern künftig nicht mehr möglich.

Was wollen Sie als Reformer noch ändern?
Ich will nicht nur die Sektionen stärken, ich wünsche mir auch zusätzliche Sektionen. Ich fordere von diesen aber auch etwas. Diese müssen fähige Leute nachziehen und als Vertreter in den Vorstand bringen. Das können Tierschützer sein, die ihre beruflichen Fähigkeiten beispielsweise als Journalist, Tierarzt, Jurist oder Lehrer einbringen können. Tierliebe allein genügt nicht, das ist die minimale Voraussetzung. Es wird nicht der Kunz sein, der sich ein Team zusammenstellt. Ich will Leute verschiedensten Alters aus der Basis. Ich war auch perplex, als ich gesehen habe, dass es bis jetzt nur alle zwei Jahre eine Delegiertenversammlung gab. Ich werde diese jährlich durchführen, mit Offenlegung unserer finanziellen Kennzahlen.

Jede Sektion soll sehen, wohin das Geld geht, wofür es ausgegeben wird.
Ja, klar. Ich bin für hohe finanzielle Transparenz. Ich bin auch froh, dass sich die Reformgruppe mit ihrem Vorschlag einer Verkleinerung des Vorstands nicht durchgesetzt hat. Dieser soll nach wie vor von bis zu 12 Persönlichkeiten gebildet werden. Es soll das Abbild einer nationalen Dachorganisation sein. Also mit drei bis vier Romands und zwingend einem Tessiner. Ich hoffe, dass wir bald auch wieder eine gute Frau oder einen guten Mann aus dem Nationalrat haben für den Zugang zur Politik. Bis anhin haben einige Sektionen bei der Personensuche nicht immer sorgfältig gearbeitet. Im Vorstand regierte das Family&Friends-System.

Sie halten als Professor auch Vorlesungen zum Tierrecht. Sie haben einen populären Ratgeber für den Beobachter und eine 800-seitige «Bibel» geschrieben.
Den Anstoss dazu hat die Scheidung mit meiner zweiten Frau gegeben. Wir stritten uns um die Katzen, insbesondere um meine Lieblingskatze Daisy. Wem gehört sie? Da war das erste Mal, als ich mich fragte, wie sieht das juristisch aus? 

Was muss sich ändern, damit Tiere vermehrt zu ihrem Recht kommen?
Aufgepasst: Tierrecht ist nicht nur Tierschutzrecht. Es geht um eine breite Palette an Themen, beispielsweise eben auch die Tierzuteilung bei Scheidung oder Trennung. Oder die Frage, ob jemand seinen Hund oder seine Katze als Erben einsetzen kann. Aber auch um das Jagdrecht. 

Ihre dritte Frau hat sie dann vom Tierrecht stärker zum Tierschutz gebracht.
Nochmals aufgepasst: meine zweite Frau ist auch meine dritte (lacht).

Jetzt wird’s kompliziert.
Überhaupt nicht. Eine Woche nach unserer Scheidung sind wir gemeinsam in die Ferien geflogen. Und haben dann nach einem halben Jahr erneut geheiratet. Meine «dritte» Frau hat mich ermutigt, beim Schweizer Tierschutz mitzuwirken und real etwas zum Wohl der Tiere zu machen. Sie engagiert sich hands-on für Tiere. Sie hat schon ab und zu Katzen aufgelesen und in ein Tierheim gebracht oder wir sind mit verletzten Igeln in eine Igelstation oder ins Tierspital gefahren. 

Aber nochmals: was muss rechtlich ändern, damit es den Tieren besser geht?
Das Schweizer Tierschutzrecht ist auf dem Papier sehr gut und gehört international dem vordersten Viertel an. Doch es gibt noch Lücken.

Wo konkret?
Beispielsweise bei den Brandschutzmassnahmen im Stall. Das ist zwar ein kleines, aber um so wichtigeres Thema. Erst gerade vor zwei Wochen ist im St. Gallischen ein Hühnerstall abgebrannt und 300 Hühner sind verbrannt. Letztes Jahr ein Saustall, damals sind 800 Säuli elendlich verbrannt. Ich habe dem Bundesrat eine Arbeitsverweigerung vorgeworfen. Jeder schiebt den Ball dem andern zu: Die Kantone machen nichts und sagen, es ist Sache des Bundes. Der Bund sagt, es ist die Angelegenheit der Kantone. Das kann nicht sein.

Wo hapert’s sonst noch?
Rechtlich gesehen haben Tiere anders als in Deutschland und Österreich keinen Lebensschutz. Wer ein Tier tötet, macht sich bei uns rechtlich einer Sachbeschädigung schuldig. Ich bin zudem für ein Verbot der Tierversuche des Schweregrades 3. 

Wenn einem Tier starke Schmerzen, andauerndes Leiden, schwere Angst oder eine schwere Beeinträchtigung seins Allgemeinbefindens zugefügt werden. 
Genau. Nicht jeder Tierversuch darf in einer zivilisierten Gesellschaft akzeptabel sein.

Wo liegt denn das Hauptproblem bei uns?
Beim Vollzug. Der Tierschutz in der Schweiz hat viele wohlwollende Menschen und gute Gesetze. Aber institutionell liegt vieles im Argen.

Sie sprechen Hefenhofen an.
Nicht nur. Es ist das prominenteste, aber leider nicht das einzige Beispiel. Dort hat das kantonale Veterinäramt während 15 Jahren versagt, weil es sich vom betroffenen Bauern einschüchtern liess. Oft fehlt es an Personal oder an gut ausgebildeten Leuten. Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich Vorlesungen zum Tierrecht halte und Juristinnen und Juristen für diese Thematik ausbilde. Und die Kantone müssten die Veterinärämter personell aufstocken. Es geht ums Geld, es ist ein Verteilungskampf auf politischer Ebene.

Aber wenn die Gesetze per se nicht so schlecht sind für die Tiere, hätten es doch die Gerichte in der Hand.
In der Tat. Sie sind das Hauptproblem. Für sie gib es im Gegensatz zu Ämtern keine Entschuldigung. Die Richterinnen und Richter sind im Tierschutzrecht die hauptsächlichsten Versager in der Schweiz. 

Weshalb?
Vermutlich hat es mit dem fortgeschrittenen Alter und der Sozialisierung der heutigen Richtergeneration zu tun. Für viele Richter ist das Tier rechtlich halt doch nur eine Sache. Es heisst zwar im ZGB, Tiere sind keine Sache, aber faktisch sind sie atypische Sachen. Aber…

Sie sind hoffnungsvoll…
…weil ich bei den Vorlesungen zum Tierrecht sehr viele begeisterte, junge Menschen sehe. In 20 Jahren haben wir vermutlich Bundesrichter, die Tierrecht bei mir gehört haben und neu sozialisiert sind. Das ist nötig. Ich habe das Bundesgericht mehrfach scharf kritisieren müssen, weil es juristisch unhaltbar zu Freisprüchen gekommen ist. 

Sie kritisieren nicht nur die Richter – sondern auch extreme Tierschützer.
Radikale, extreme Tierschützer schaden dem Tier mehr als sie ihm nützen. Tierschützer sollten bei allen Aktionen immer bedenken, dass sie die Bevölkerung hinter sich haben müssen. Sonst verändert sich gar nichts. Ich verstehe auch nicht, dass sich Tierschützer oft gegenseitig aufs Übelste bekämpfen. Es geht dabei anscheinend mehr ums eigene Ego als das Tierwohl. Das bringt nichts. Mein Vorteil: Ich bin ein alter, weisser Mann, war Wirtschaftsanwalt, trage Krawatte und Anzug und bin seit 20 Jahren Wirtschaftsrechtsprofessor. Da ist die öffentliche Wahrnehmung anders. 

Sind wir als Gesellschaft nicht schräg unterwegs: Für Haustiere geben wir immer mehr Geld aus, aber bei Nahrungsmitteln ist das Portemonnaie viel wichtiger als das Wohl von Säuli, Güggeli & Co. 
Das ist tatsächlich ein gesellschaftlicher Widerspruch. Ich dachte früher, mit der Zeit werde es immer mehr Tierliebhaber geben. Das ist leider nicht der Fall. Ich sehe das auch bei den nicht selten von jungen Menschen begangenen Tierquälereien. Gerade auch deshalb bin ich ein Fan der Zoos. Hier kann man die Kinder schon früh abholen, sie für Tiere aller Art und ihre Lebensweisen sensibilisieren. Beim Schweizer Tierschutz organisieren wir mit Krax Schulbesuche und Lager, um Kindern und Jugendlichen von 7 bis 15 Infos über Tiere und Tierschutz zu vermitteln.

Essen Sie Fleisch und andere tierische Produkte?
Ja. Ich bin nicht Vegetarier, geschweige denn Veganer. Ich habe immer Fleisch gegessen und werde immer Fleisch essen. Meine Schwester ist seit Jahrzehnten Veganerin, meine Frau Vegetarierin. Ich esse zwar nicht jeden Tag Fleisch, aber ich habe es gern.

Kein schlechtes Gewissen?
Mir ist wichtig, dass es dem Tier bis zu seinem Tod gut geht. Darauf achten meine Frau und ich beim Einkauf, wenn es auch etwas teurer wird. Wenn immer möglich esse ich kein Tierkind, also beispielsweise kein Gitzi. Mich beelendet es jedoch, wenn ich sehe, wie überdeutlich die Massentierhaltungs-Initiative 2022 von der Bevölkerung in der Schweiz abgelehnt wurde. 

Sind Tiere die besseren Menschen?
Es gibt nichts Brutaleres als Tiere. Da müssen wir uns nichts vormachen. Das schönste Beispiel sind Katzen: Allein in der Schweiz töten sie jedes Jahr 30 Millionen Vögel, dazu unzählige Reptilien. Und das nicht unbedingt aus Hunger, sondern aus Spieltrieb und Killerinstinkt. Und die Versklavungen bei Ameisenkriegen ist auch eine Realität. Nein, Tiere sind nicht besser. Aber das heisst jetzt nicht: Weil Tiere ähnlich brutal wie Menschen oder teils sogar noch brutaler sein können, müssen wir das übernehmen.

Sie sind als Wirtschaftsrechtsprofessor sehr oft in den Medien. Viele bezeichnen Sie als «Besserwisser».
Ich komme vermutlich zum Teil als Besserwisser rüber. Aber ich versuche nie, so zu tun, als wüsste ich alles. Ich sage einfach, wie ich es sehe. Im Wirtschaftsrecht, zu den systemrelevanten Banken, bei der Abzockerinitiative. Wenn man das dann nicht machen will, ist mir das egal. Aber ich betrachte es als meine Verantwortung, dies und jenes zu sagen, weil ich das Fachwissen dazu habe. Niemand ist gezwungen, mir zuzuhören.

Soll auch der Schweizer Tierschutz lauter werden?
Unbedingt! Wir müssen in Zukunft etwas mehr auf den Putz hauen, forscher auftreten. Die Menschen, Organisationen und die Politik in der Schweiz sollen sehen, was wir machen. Es geht nicht um Schaumschlägerei, sondern um Fakten. Beispielsweise weiss niemand, dass wir einen Fonds für mittellose Tierhalter haben und jedes Jahr Katzenkastrationen mit einer halben Million Franken unterstützen.

Sie waren mal für die SP Dulliken aktiv und sassen für den Freisinn im Kantonsrat von Solothurn. Wo stehen Sie politisch heute?
Das waren Jugendsünden (lacht). Ich habe das Parteibüchlein der SP Dulliken immer noch, aber nur zur Erinnerung. Diese Partei war damals politisch wahrscheinlich näher bei den Freisinnigen, als man glauben würde. Mein Vater stand der SP sehr nahe, er war ein Arbeiter. Der Solothurner Freisinn war vor 20, 30 Jahren politisch linker als die meisten SPs, die es heute gibt. Ich stehe heute nach wie vor zum Liberalismus. Gerade deshalb sollte der Tierschutz niemandem vorschreiben, kein Fleisch zu essen oder Beef aus Argentinien verbieten. Es braucht den Tierschutz, er darf Fragen stellen, an die Moral appellieren, zum kritischen Denken anregen. Ich stehe heute vermutlich zwischen Freisinn und SVP. Wobei mir die FDP zum Teil einfach zu viel Wischiwaschi ist und die SVP sieht zu vieles nur schwarz-weiss.

Sie kommen regelmässig auf 70-Stunden-Wochen. Wo und wie tanken Sie auf?
Das grosse Hobby meiner Frau und mir war Golf.

Handicap?
7. Eine Zeitlang spielte ich noch tiefer.

Und jetzt?
Plagt mich eine Arthrose an beiden Händen. Ich muss mir ein neues Hobby suchen. Das ist auch einer der Gründe, weshalb meine Frau einen Hund wünscht. Damit wir wieder mehr nach Draussen gehen. 

Ihr grosses Interesse gilt der Geschichte.
Ja, seit über 40 Jahren setze ich mich intensiv mit dem Pazifikkrieg auseinander. Ich lese alles darüber, das meiste in Englisch. Ich könnte Vorlesungen dazu halten.

Welche Figur wären Sie gerne in der Geschichte gewesen?
Admiral William S. Pye. Er war ein Top-Admiral in den USA. Aber leider ein Sündenbock. Als bei Pearl Harbor die Japaner gekommen sind, war er der Chef der Schlachtschiffe. Diese wurden versenkt. Ich besuchte sein Grab in Washington D.C. schon ein paar Mal und machte Selfies. Er liegt nicht dort begraben, wo die Kennedys und andere Prominente ruhen, sondern weitab. Er ist eine unglückliche Figur der Geschichte. Ein anderer Admiral imponiert mir ebenfalls: Chester W. Nimitz. Er war ein sehr empathischer Mensch, der Oberbefehlshaber der Pazifikflotte war und eigentlich den 2. Weltkrieg für die Amerikaner im Pazifik gewonnen hatte.

Und wenn Sie ein Tier wählen könnten?
Dann eine Katze bei uns zu Hause (lacht). Sonst ein männlicher Löwe, der ein bisschen pasha-mässig ist, aber wenn’s draufankommt sein Revier und seine Familie verteidigt. Aber das Tier, das ich am meisten bewundere ist der Eisbär. Ein 2,50 Meter grosser Riese, einfach die Macht der Kraft. Meine Frau sagt mir auch immer, mit Augenzwinkern, ich sei ein Eisbär…

Ausserordentliche STS-Delegiertenversammlung vom 15. März 2025 in Basel (Fotos: Mimmo Muscio).

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