BEA, Bernexpo
BEA, Bernexpo, Bern
3. bis 12. Mai 2024, besucht am 7. Mai 2024
Die BEA zeigte sich 2024 mehrheitlich als tierfreundliche Ausstellung, welche auch im Vergleich zu den Beobachtungen des letzten Jahres weitere Verbesserungen vorgenommen hat. Einige Kritikpunkte bestehen aber nach wie vor, vor allem in Bezug auf die Haltung der Pferde in der Halle (keine Sichtschutz- und Rückzugsmöglichkeiten), aber auch hinsichtlich des Umgangs mit den Tieren bei den Vorführungen in der Arena, etwa bei den Präsentationen der Pferde, Rinder und der Schweinegruppe.
Gelungen waren die grosszügigen Platzverhältnisse und die vielfach gut und tierfreundlich ausgestalteten Gehege der in Gruppen gehaltenen Tiere, wie etwa bei den Ziegen, Schafen, Schweinen sowie bei den Sittichen, Hühnern, Wasservögeln und Kaninchen in der Freilauf- und Freiflughalle. Hier wurden unterschiedliche und für alle Tiere nutzbare Rückzugsorte installiert, was sich positiv auf das Wohlbefinden und das Verhalten der ausgestellten Tiere auswirkte. Der vorhandene Platz wurde grösstenteils durchdacht und tierfreundlich genutzt.
Der STS hat in den letzten Jahren viel Augenmerk auf die den Ausstellungstieren zur Verfügung gestellten Rückzugs- und Sichtschutzmöglichkeiten gelegt. Viele Veranstalter haben daraufhin Verbesserungen umgesetzt und vorbildliche Gruppenhaltungen sowie tierfreundliche Umgangsweisen und Vorführungen etabliert. Damit nehmen sie ihre Verantwortung wahr und tragen sehr zum Wohl der Tiere und zur Umsetzung von tierfreundlichen Haltungsformen bei.
Aus Sicht des Schweizer Tierschutz STS geht es bei den Beurteilungen der Tierhaltungen an Publikumsmessen wie der BEA nicht «nur» um die Einhaltung der gesetzlichen Richtlinien. Vielmehr wird beurteilt, ob diese grossen Veranstaltungen und Publikumsmagnete ihre Vorbildfunktion wahrnehmen und auch über die Mindeststandards hinausgehende tierfreundliche Haltungsund Präsentationsformen zeigen, die den Tierhalterinnen und -haltern helfen, solche bei sich zu Hause oder im Stall zu etablieren. So profitieren nicht nur die Tiere, sondern auch die (zukünftigen) Tierhalterinnen und Tierhalter.
Die BEA hat hier viele gute Beispiele gezeigt und wenn sie die aufgezeigten Beanstandungen für 2025 tierwohlkonform umsetzt, kann sie eine Vorreiterrolle bei den Publikumsmessen einnehmen.